Das Hathorkapitell ist Teil einer Gruppe, die als Bildhauermodelle bezeichnet werden. Diese wurden teilweise als Votive verwendet, wovon man jedoch bei dem vorliegenden Stück nicht ausgeht. Als oberen Abschluss einer Säule lässt sich ein Abbild der Göttin Hathor erkennen, das um einen Naos mit einer Uräusschlange und einen Abakus ergänzt ist. In entsprechend großen Ausführungen waren Kapitelle dieser Art Teil der Tempelarchitektur. Dafür spricht auch die demotische Aufschrift, die in der Übersetzung „Westen“ bzw. „Norden“ lautet. Denkbar ist hier eine Richtungsanweisung einer modellhaften Aufstellung und im übertragenen Sinne in einem realen Heiligtum. Welches Heiligtum gemeint war, lässt sich nicht mehr verifizieren. Jedoch verweisen die eingeritzten Konstruktionslinien auf entsprechende Vorarbeiten wie auch die sich daraus abzuleitenden Proportionsverhältnisse des Kapitells. (J. Helmbold-Doyé)
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