Unikum. Sowohl Graf Robert I. von Flandern, der 1086-1090 nach Jerusalem reiste, als auch sein Sohn Robert II., der sich 1096-1099 während des Ersten Kreuzzugs auszeichnete, kommen als Münzherren dieser Prägung infrage. Wir haben es, so die Umschriften, mit "Geld des Jerusalemfahrers Robert" zu tun. Nun ist von Robert II., der von Zeitgenossen den Beinamen "Robert von Jerusalem" oder "Robert der Kreuzfahrer" erhielt, überliefert, dass ihm der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos auf seiner Rückreise eine Armreliquie des Heiligen Georg schenkte. In zwei Kreuzwinkeln der Münzrückseite ist diese zu sehen, die barhäuptigen Köpfe in den anderen Kreuzwinkeln sind nicht ohne weiteres zu deuten. Eine der wenigen Gedenkmünzen des Hochmittelalters.
Vorderseite: Sitzender Robert II. mit erhobenem Schwert und Palmwedel.
Rückseite: Kreuz, in den Winkeln abwechseln Kopf und Hand.