Neben Richard Friese und Friedrich Wilhelm Kuhnert gehört Christian Kröner zu den wichtigen Jagdmalern des späten 19. Jahrhunderts. Ursprünglich Autodidakt, besuchte Kröner 1863 die Düsseldorfer Akademie. Seine Motive – Hirsche und Rehe, Eber und Kaninchen – fand er im Teutoburger Wald, im Harz und im Eifelland sowie auf Rügen. Nahe der Externsteine, unweit von Detmold, entstanden die Studien für die meisten seiner Rotwild-Bilder, vermutlich auch die kleine, undatierte Darstellung »Waldrand mit Rehen«, die erst nach dem Tod des Künstlers aus einer Berliner Kunsthandlung für die Sammlung der Nationalgalerie erworben wurde. »Mit scharfer Beobachtung und mit der sprudelnden Frische eines begeisterten Naturfreundes, der mit Büchse und Palette über die Fuhren dahinzieht, schildert er das Leben und Weben des Waldes und seiner Bewohner«, schrieb Albert Drossong (in: Illustrirte Zeitung, Nr. 3567 vom 9.11.1911, S. 865). Kröners naturalistische Malerei blieb dabei, von den modernen Kunsttendenzen unbeeinflußt, immer nahe am Objekt. Er erfasse das »Tier als Lebewesen, nicht als Substrat für Farbflächen«, hieß es in der Presse anläßlich der Nachlaßausstellung in Düsseldorf im Jahr 1911 (Zeitungsausschnitt in: SMB-ZA, Künstlerdokumentation Kröner). | Regina Freyberger