Der Glasmacher und Chemiker Johann Kunckel von Löwenstern (1635-20.3.1703) ist vor allem bekannt durch sein Rubinglas. Unter seinem Gönner, dem Großen Kurfürsten, errichtete er bei Potsdam und auf der heutigen Pfaueninsel ein Glaslaboratorium zur Produktion farbiger Gläser. Bekannt ist sein Werk 'Ars vitraria experimentalis oder vollkommene Glasmacher-Kunst'. Nach dem Tode des Großen Kurfürsten zieht er sich auf sein Gut Kladow zurück, als Kurfürst Friedrich III. die Förderung seiner Arbeiten nicht fortsetzt, sondern Gelder zurückfordert. Kunckel erhält in Schweden den erblichen Adel und wird dort zum schwedischen Bergrat ernannt. Er stirbt auf einer Reise an unbekanntem Ort. - Diese vergoldete Medaille ist eine Arbeit der Werkstatt des Arztes und Sammlers Johann Carl Wilhelm Moehsen (1722-1795), der nicht nur Medaillen sammelte, sondern auch anfertigte bzw. anfertigen ließ. Vorlage für die Medaille war ein Elfenbeinrelief von Jean Cavalier von 1691.
Vorderseite: Gravierte Umschrift. Drapiertes Brustbild des Johann Kunckel von Löwenstern mit Allongeperücke nach rechts. Unten C.
Rückseite: Gravierte Widmung in elf Zeilen.
Vergoldet: Mit Goldüberzug. Nachträgliche Behandlung eines Einzelobjektes, Vorgang gehört nicht zum normalen Herstellungsprozess.