Baron Alfred von Berger (1853–1912) war von 1900 bis 1910 künstlerischer Leiter des neugegründeten, nach seinen Wünschen erbauten Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Die Studie entstand als Vorbereitung zum dem im Auftrag von Alfred Lichtwark für die Hamburger Kunsthalle ausgeführten Gemälde. Dieser hatte Liebermann den Theatermann folgendermaßen avisiert: »Ein wundervoller Kopf, häßlich, fast grotesk, aber das Gesicht wie eine Maske, hinter der man große Schönheit fühlt. Sie blitzt überall durch« (zit. nach: M. Eberle, Max Liebermann, München 1996, Bd. 2, S. 633). Während das ausgeführte Gemälde den sitzenden Berger als Kniestück gibt, mit glühender Zigarre in der Hand, beschränkt sich Liebermann in dieser Studie auf Kopf und Oberkörper, als spüre er der Richtigkeit von Lichtwarks Beschreibung nach. | Angelika Wesenberg