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Person/InstitutionVeit Hirschvogel the Elder (1461-1526)x
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Rundscheibe mit Reichsadler mit Herzschild Österreich-Burgund sowie vier Szenen der Verherrlichung Kaiser Maximilians I.

Kunstgewerbemuseum [F 434]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=886937&resolution=superImageResolution#1472754 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Lothar Lambacher (CC BY-NC-SA)
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Description

Die Rundscheibe besteht aus einem zentral gesetzten Wappenschild, der tailliert ist und oben und unten ausgezogene Spitzen besitzt, sowie vier Passfeldern, Zwickeln dazwischen und einem umlaufenden Streifen mit Blattornamenten (Lorbeerkranz?) und der Jahreszahl 1510. Das Schild zeigt den doppelköpfigen, nimbierten und gezüngten Reichsadler in Schwarz vor Gelb mit dem Herzschild Österreich-Burgund. Die vier Passfelder (oben beginnend und im Uhrzeigersinn nummeriert) zeigen vier Szenen mit Rittern und Landsknechten, deren Thema als „Verherrlichung Maximilians als Kaiser des Hl. Römischen Reiches, als Erzherzog von Österreich und als Chef und Souverän des Ordens vom Goldenen Vlies“ beschrieben wurde.
Auf Feld 1 stehen in einer Landschaft zwei Landsknechte mit Lanzen, ein weiterer Mann und ein Fähnrich mit einer großen Fahne, auf der sich Feuerstein und Feuereisen finden, die Embleme des Ordens vom Goldenen Vlies. Auf Feld 2 reitet auf dem mit einem Gelieger geschützten Pferd ein Ritter im Vollharnisch, der eine große Fahne mit drei erkennbaren Adlern trägt; vermutlich sind die fünf goldenen Adler auf blauem Grund, damit die Fahne Altösterreichs gemeint. Auf Feld 3 schauen zwei Kanoniere mit Zündstab und Pulverhorn zum Ritter in Feld 2; die nahe Landschaft ist durch Büsche, Bodenwellen und Bäume gekennzeichnet. Auf Feld 4 reitet auf einem mit einem Gelieger geschützten Pferd ein Ritter im Vollharnisch dem Ritter auf Feld 2 entgegen, wobei er eine große Fahne mit sich führt, in der vermutlich Rot mit weißer Binde, die Fahne Neuösterreichs, zu sehen ist.
Die Scheibe fußt in ihrer Komposition und in den Darstellungen der Passfelder weitgehend auf einem wenig kleineren Scheibenriss, der allerdings ein anderes Wappen zeigt. Im unmittelbaren Vergleich von Riss und Scheibe fällt auf, dass die zunächst an den äußeren Rändern größeren Passfelder bereits auf dem Riss durch einen gegenüber dem Außenrand etwas engeren Kreis beschnitten sind. Dies findet sich in der Scheibe wieder, besonders deutlich in Feld 3 an den beschnittenen Füßen des linken Kanoniers. Andere durch den kleineren Kreis auf dem Riss beschnittene Details wie das Ordensemblem und der rechte Landsknecht in Feld 1 sowie der rechte Adler auf Feld 2 finden sich auch auf der Scheibe wieder. Da sonst, von dem linken, in der Scheibe hinter einer Bodenwelle stehenden Landsknecht in Feld 3 abgesehen, keine einschneidenden Veränderungen vom Riss zur Scheibe zu beobachten sind, und die Zeichenweise des Risses in dünneren und stärkeren Linien sich bei der Scheibe nicht findet, ist, wenn der Riss Schäufelein zuzuschreiben ist, die Zeichnung auf Glas einem anderen, wohl in der Hirsvogel-Werkstatt tätigen Maler zuzuweisen. Auf den Entwerfer sind damit die Auswahl der Dargestellten und die Abfolge der Szenen zurückzuführen; diese folgt nicht dem Uhrzeigersinn, vielmehr
sind die Felder 1 und 3 sowie 2 und 4 als Paare mit Konzentration auf das Wappen in der Mitte angeordnet. Erkennt man im Ritter in Feld 2 anhand der Vorzeichnung Maximilian I., zeigt die Scheibe den Kaiser im Kreise der drei wichtigsten Waffengattungen seines Heeres: Fußvolk (Feld 1), Reiterei (Feld 4) und Artillerie (Feld 3). Zudem besaß die Scheibe im Jahr 1510 eine bisher nicht gesehene Aktualität. Maximilian I. bat in diesem Jahr auf dem Augsburg Reichstag um sofortige militärische Unterstützung für seine Unternehmungen gegen Venedig und legte außerdem einen Plan für eine Heeresreform vor.
CVMA 98713

Material/Technique

Glas farblos, blau, braunrot; Schwarzlot, Silbergelb

Measurements

Durchmesser: 35,0

Kunstgewerbemuseum

Object from: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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