Rechenpfennige dienten bis zum Mittelalter und der frühen Neuzeit dem Rechnen auf dem Rechenbrett. Die Rechen- oder Raitpfennige (auch Jetons) wurden von Rechenpfennigmachern oder Flinderleinschlägern hergestellt. Vielfach wurde in ihren Darstellung auf Politik und Geschichte Bezug genommen. Viele dieser Pfennige zeigen den Rechenmeister am Tisch und auf der Rückseite das Alphabet. Die Rechenmeister waren neben dem Rechnen oft auch für das Schreiben zuständig, was die Darstellung des Alphabetes erklärt. Das 'D' ist seitenverkehrt eingeschlagen und der Buchstabe 'G' des Alphabetes ist kopfstehend und seitenverkehrt verwendet. Die Buchstabenpunze des 'E' war bereits beschädigt. Unter dem Namen Hans Schultes waren drei Rechenpfennigmeister tätig: Hans I. Schultes von 1553-1586, sein Sohn Hans II. von 1586-1603, und der Enkel von Hans I., Hans III. Schultes, 1608-1612 erwähnt.
Vorderseite: Rechenmeister an Rechentisch sitzend, auf dem Tisch ein Münzsäckchen, elf Rechenpfennige und ein Rechnungsbuch.
Rückseite: Das Alphabet in fünf Zeilen.