Der Rom-Preis der Berliner Akademie der Künste, der einen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom ermöglichte, war Garbe bereits 1915 verliehen worden. Aufgrund des Ersten Weltkriegs konnte er damals nicht nach Italien reisen. Erst 1933/1934 holte er dies nach und begann in Rom mit der Arbeit an der Skulptur „Christus und Maria“. Die schlanken Figuren tragen lange Gewänder, die Gesichter sind typisiert. Eine sehr jung aussehende Maria lehnt sich an Christus und schaut gleichzeitig himmelwärts, während er sie mit seinem linken Arm stützt. Die Skulptur wurde als Darstellung des Glaubens gefeiert. Sie fand bald Eingang in die Sammlung der Nationalgalerie und sollte sogleich „an ein kirchliches Institut“ gegeben werden (SMB-ZA, I/NG 872, Bl. 4). Allerdings scheint die geplante Leihgabe nicht zustande gekommen zu sein. Christliche Kunst bildete für Garbe keinen Schwerpunkt, doch in ihrem eher verhaltenen Ausdruck und der kompakten Körperhaltung von Jesus und Maria ist diese Arbeit typisch für seinen Stil jener Jahre. | Emily Joyce Evans