Der trinkende Mann hat Oberkörper und Kopf nach hinten gelehnt und den rechten Arm erhoben, um eine Flasche zu leeren. Seine hochgekrempelten Ärmel, die breitbeinige Pose und seine große linke Hand, die den Oberschenkel greift, lassen ihn am ehesten wie einen Arbeiter aussehen. Diese Kleinskulptur ist kein Porträt einer bestimmten Person. Vielmehr hat der Künstler einen vorübergehenden Augenblick festgehalten; die Bewegung wirkt schwungvoll, erfasst in einem momenthaft hergestellten Gleichgewicht. Ehrich, Sohn eines Berliner Tischlers, durchlief eine kurze Karriere, über die wenig bekannt ist. Nach eigenen Angaben erlernte er das Holzbildhauerhandwerk bis zur bestandenen Gesellenprüfung 1927, besuchte später die Kunstgewerbeschule Berlin-West, reiste 1934 nach England und Frankreich und gehörte bis April 1937 dem Meisteratelier Hugo Lederers an der Hochschule für die bildenden Künste an (Akademie der Künste, Berlin, PrAdK 1352, Bl. 27, 65; PrAdK 1355, Bl. 103). Im Wintersemester 1937/1938 hospitierte er in der Klasse von Kurt Kluge. 1937 gehörte er außerdem der Reichskammer der bildenden Künste an. Es sind keine weiteren Werke von ihm bekannt. Ehrich wurde am 1. April 1940 zur Wehrmacht eingezogen und fiel im Februar 1942. | Emily Joyce Evans