Ungewöhnlich für eine Landschaftsdarstellung ist das beinahe quadratische Format. Von einem erhöhten Betrachterstandpunkt aus geht der Blick weit über eine leicht hügelige Ebene mit Wiesen und Seen, Bäumen und Büschen. Die Horizontlinie liegt im oberen Drittel des Bildes, darüber erstreckt sich ein blauer Himmel mit einigen Wolken. Belebt ist die Landschaft durch eine Figur auf einem Pferdefuhrwerk, die gerade im Begriff ist, in Richtung der Häuser zu fahren. Zu Beginn der 1930er-Jahre schuf der Künstler weitere, ganz ähnliche Bilder ostpreußischer Landschaften (vgl. Eberhard Ruhmer [Hrsg.], Arthur Degner. Mensch und Werk, München 1967, S. 52, 84). Dort geboren und aufgewachsen, scheint Degner die Schönheit der masurischen Landschaft mit ihren unzähligen Seen im großstädtischen Berlin der 1930er-Jahre nicht losgelassen zu haben, es gelang ihm, die Erinnerungen an die Natur in seinem Gedächtnis lebendig zu halten und auf die Leinwand zu übertragen. Stadtansichten interessierten ihn kaum. | Anja Pawel