Das Porträt der in das angesehene Bozener Geschlecht Zallinger eingeheirateten Josepha Amplatz (1806–1890) zählt zu den besten Repräsentationsbildnissen Wasmanns. Der Maler hat die junge Frau bildfüllend gegeben, aufwendig herausgeputzt mit modischer Zopf- und Lockenfrisur, einem filigranen Goldreif im Haar, Goldcollier um den schlanken Hals und Fächer in der Hand. Ihr ernster Blick geht schräg aus dem Bild hinaus, vorbei am Betrachter, zu dem dadurch eher Distanz aufgebaut wird. Die landschaftliche Kulisse im Hintergrund zeigt eine bis heute nicht identifizierte Burg, die daher wohl weniger als Darstellung des Familiensitzes denn als malerisches Motiv zu verstehen sein dürfte. Delikat ist der Farbklang von grünem Kleid, dunkelbraunem, rotgefüttertem Tuch und rosigem Inkarnat der Dargestellten. – Vgl. das Miniaturbildnis der Josepha Amplatz in der Wiener Albertina. | Regina Freyberger