Der Gegenstempel mit dem Kaiserporträt auf der Vorderseite wird mit dem Pergamonbesuch Caracallas 216 n. Chr. in Verbindung gebracht, bei dem sich dieser erfolgreich im Asklepiosheiligtum behandeln ließ. Der Bedarf an Kleingeld anläßlich des Besuches vom Kaiser mit seinen vielen Begleitern war groß, so dass zahlreiche ältere Münzen, die frühesten reichen bis zu Augustus zurück, durch Gegenstempel für gültig im Zahlungsverkehr erklärt wurden. Bei der Anbringung des Gegenstempels wurde, wie hier bei Caracallas Vater Septimius Severus, die Verstümmelung des Porträts, vermieden. Umgekehrt bekräftigte man durch Gegenstempel auf dem eradierten Kopfbereich des Geta demonstrativ, dass der Befehl der 'Damnatio Memoriae' des Geta im Pergamon befolgt worden war.
Vorderseite: Kopf des Septimius Severus mit Lorbeerkranz nach r. Perlkreis. Vor dem Kopf, das Porträt des Septimius Severus berücksichtigend, ein runder Gegenstempel mit dem Kopf des Caracalla nach r.
Rückseite: Schlange, den Unterkörper in Windungen gelegt, Schwanz nach l., richtet sich nach r. auf.
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.