Eduard Hildebrandt hatte Alexander von Humboldt 1843 kennengelernt und war von ihm sowohl künstlerisch gefördert als auch in den engeren Kreis seiner Freunde einbezogen worden. Hildebrandt stellte den Gelehrten dreimal dar: 1845 und 1856 in Aquarellen, die ihn in seinem Arbeitszimmer und seiner Bibliothek zeigen, und in dem vorliegenden Bildnis des damals 81jährigen. Humboldts weiche Gesichtszüge mit dem sensiblen Mund und den klugen, ruhig beobachtenden Augen sind gut getroffen. Das Publikum wie der Dargestellte waren von dem Porträt begeistert. Humboldt schrieb an Hildebrandt: »Alle, die den Kopf bei mir sehen, sagen, er sei aus dem Spiegel gestohlen«; gleichzeitig bat er noch, für einen Rahmen zu sorgen (zit. nach: F. Arndt, Eduard Hildebrandt, der Maler des Kosmos, Berlin 1869, S. 73). Ein Stich von Alfred Krausse nach diesem Bild war dem dritten Band der Biographie Humboldts von Carl Bruhns als Frontispiz beigebunden (Leipzig, Brockhaus, 1872), ein Schabkunstblatt von John Sartain dem »Eclectic Magazine« (ein Exemplar in der Dibner Library, Smithsonian Libraries, Washington DC). | Helga Weißgärber
Stiftung von Hermann Hoffbauer und Frau