Das Material für die Bauernszenen, die seine Bedeutung als Begründer dieses Genres innerhalb der Düsseldorfer Schule ausmachen, sammelte Jakob Becker auf Studienreisen. Doch er inszenierte gern dramatische Vorgänge, die über den Alltag hinausweisen und klassische Reminiszenzen rechtfertigen: so die Anordnung der vom Brand ihres Dorfes überraschten Schnitter und Mägde um eine besonders große Figur, deren heroisierender Ausfallschritt und große Gebärde – die Sichel wird wie ein Schwert geschwungen – der antiken Tyrannenmördergruppe entnommen zu sein scheint. Dieser junge Bauer bildet die Achse eines gleichschenkligen Dreiecks. Jeder der anderen Figuren ist, als bescheidene Solopartie, eine besondere Reaktion auf das Unglück zugeteilt. Der Landschaftsraum ist wie eine große, beinahe leere Bühne behandelt, über welcher die dunkle Wolkenmasse hängt.
Der Komposition, die auf der Frankfurter Ausstellung als herausragend gewürdigt wurde, nachdem sie in Berlin offenkundig weniger Anklang gefunden hatte, folgten mehrere bis ins Detail getreue kleinere Wiederholungen: Neue Pinakothek, München (1842 als »Skizze« erworben; vgl. Kunst-Blatt, 23. Jg., 1842, S. 111), Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, sowie eine weitere im Historischen Museum, Frankfurt am Main. | Claude Keisch