Niklaus Manuel und Urs Graf heben die eidgenössische Zeichenkunst in einen Rang, der sie mit der Donauschule, Dürer und seinem Kreis und dem Oberrhein vergleichbar macht und ihnen gegenüberstellt.
Zwar ist der Umfang von Manuels malerischem OEuvre aufgrund des Berner Bildersturms von 1528 in dunkel gehüllt, doch weist die Vielzahl der von ihm verwendeten zeichnerischen Techniken, auf Holz ausgeführte Zeichnungen, die Holzschnitte, von denen schon Jakob Burckhardt vermutete, sie seien eigenhändig geschnitten, und die Tatsache, daß fast nur vollendete Zeichnungen erhalten sind Skizzen allein auf den Rückseiten solcher darauf hin, daß das graphische Medium für Manuel ein besonderes Gewicht besaß. Der wichtigste künstlerische Einfluß auf den Berner ging von Baldung aus; die Zeichnungen beider wurden noch in jüngerer Zeit bisweilen verwechselt. Auch unser Blatt ist mit Werken Baidungs sowohl im Thema wie in der Technik eng verwandt.
Text: Gero Seelig in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 133, Kat. III.59 (mit weiterer Literatur)