Der dänische Bildnismaler Jens Juel porträtierte 1779 in Hamburg den berühmten Odendichter Friedrich Gottlieb Klopstock. Der damals 55jährige arbeitete zu dieser Zeit an der Vollendung seines »Messias«. Das Bildnis hatte der Dichter Johann Wilhelm Ludwig Gleim für seinen Freundschaftstempel in Halberstadt bestellt (Gleimhaus, Halberstadt). Es zeigt Klopstock mit Perücke, im braunen Rock und weißen Spitzenhemd, den Kopf zur Seite und den Blick in die Ferne gerichtet. Das Porträt wurde mehrmals wiederholt, sowohl von Juel selbst als auch von anderen Malern (vgl. Museum für Hamburgische Geschichte, Hamburg; Schloß Frederiksborg, Hillerød). Bei dem in der Nationalgalerie bewahrten, 1922 für die Bildnissammlung erworbenen, in der Malweise entschieden vom Original abweichenden Werk handelt es sich um die Kopie eines unbekannten Künstlers. | Birgit Verwiebe