Johann Georg Rosenberg ist als Stecher von über zwanzig Veduten der von Friedrich II. geprägten preußischen Haupt- und Residenzstadt in Erinnerung geblieben. Einige dieser Veduten hat er auch als Ölbild ausgeführt. Das überklare Selbstporträt im braunen Rock und mit einem auffälligen, mit Federn und Ketten geschmückten Hut zeugt in der Auffassung von Selbstbewußtsein und in der Kompositionsweise vom Einfluß des Rembrandtkultes der Zeit. Der Schlagschatten sowie die das Gesicht rahmende Hutkrempe, auch die nachdrückliche Drehung des Körpers entsprechen dieser Mode. Vorbild waren die frühen Selbstbildnisse Rembrandts um 1630, hier jedoch in eine härtere und glatte Feinmalerei umgesetzt, verbürgerlicht und profaniert. – Vgl. auch das »Selbstbildnis mit Spinne im Fenster« (1753, Radierung) des bekannten Rembrandtstechers G. F. Schmidt. | Angelika Wesenberg