Hermann Hatzfeldt zu Trachenberg (1848–1933) war als freikonservativer Politiker langjähriges Mitglied des Reichstages. Von 1894 bis 1903 war er als Oberpräsident von Schlesien und bis 1930 in der schlesischen Provinzialverwaltung tätig. Als Gründer und Vorsitzender der Neuen Fraktion im preußischen Herrenhaus trat er im Ersten Weltkrieg für Verständigungsfrieden und Wahlrechtsreformen ein.
Neben seinen vielfältigen monumentalen Aufträgen war Fritz Erler seit seinen Pariser Jahren auch ein begehrter Bildnismaler, der unter anderem so prominente Zeitgenossen wie Pablo de Sarasate (um 1897), Richard Strauß (1897) und Gustav Mahler (1905) porträtierte (Verbleib all dieser Bildnisse unbekannt). »In den rein malerischen Ausdrucksmitteln brauchte er dabei nichts weniger als einseitig zu sein – Typisches geben, hieß für ihn nicht etwa, sich einer stehenden Formel bedienen« (F. von Ostini, Fritz Erler, Bielefeld 1921, S. 96). Das Bildnis des Fürsten Hatzfeld war laut Ostini »ein offizieller Auftrag der Provinz Schlesien, wenn ich nicht irre« (ebd., S. 100). | Helga Weißgärber