Streng pyramidal sind die Gegenstände vor dem dunklen Fond arrangiert. Ein Teller mit geteiltem Brotlaib vermittelt zur aufragenden bauchigen Flasche, auf der sich das Atelierfenster der Künstlerin spiegelt. Ein gedachtes Dreieck wird durch Apfel, Konfitürentopf und das schmale, mit Rotwein gefüllte Glas beschrieben. Der rechts über die Steinkonsole ragende Messergriff unterbricht geschickt die Tektonik des Bildes. Treffend wurden die kontrastierenden Materialien geschildert. Der Malerin waren natürlich die Werke ihres Pariser Zeitgenossen Chardin vertraut. Im Gegensatz zu dessen atmosphärischem Kolorit verwendete Anne Vallayer-Coster leuchtendere Töne, die auf dekorative Wirkung zielten. Als Mitglied der Königlichen Kunstakademie unterhielt die Künstlerin im Louvre ein Atelier. Sie vollendete die glanzvolle Tradition der französischen Stilllebenmalerei des 18. Jahrhunderts.