Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker. Erster Theil, Erste Abtheilung, S. 68f.:
"Blatt 8. In dem vorliegenden Blatte sind mehrere an Griechischen Denkmälern vorkommende Verzierungen von Säulenhälsen, Banden, kleinen Friesen und Dachziegeln zusammengestellt. Der Akanthus, Lothuskelche, die palmenartigen architektonische Blume der Alten und andere Blüthen bilden diese Verzierungen. Erste Verzierung. Auf dem Blatte 5b ist das Kapital im Umrisse dargestellt, welches wir hier theilweise, aber ergänzt und ausgeführt sehn. Es ist die Verzierung eines Eckwandpfeilers im inneren Vestibül, der den Eingang zum inneren Peribolus des großen Tempels der Ceres in Eleusis bildet. Die Greifen sind durch Herrn Schinkel ergänzt. Es ist dies eine schöne Verzierung aus der Blüte der Griechische Kunst. Zweite Verzierung. Die erste Verzierung der zweiten Reihe ist eine Dachziegel-Verblendung an dem Tempel der Diana Propylea zu Eleusis. Die Dachziegel der Alten waren nämlich nicht bloß flach wie bei uns in mehreren Gegenden, sondern zwei flache Ziegel mit aufrecht stehenden Rande waren durch einen dritten halbrunden oder zweiseitigen Verbindungsziegel verbunden. Der erste Verbindungsziegel jeder Reihe über dem Gesims hatte eine verzierte Verblendung, nach Art der angeführten Figur, wodurch längs dem Gesims durch die Reihe dieser Verzierungen eine Krönung gebildet wurde. Dritte Verzierung. Die zweite Verzierung der zweiten Reihe gehört einem Bruchstücke an, welches sich in Athen, an der Außenseite der Kirche von St. Georgio Pico befindet. Vierte Verzierung. Die dritte der zweiten Reihe ist der Krönung eines Grabmals angebracht, welches in der Aera oder Cella des Tempels der Themis zu Rhamnus gefunden worden ist. Fünfte Verzierung. Die erste der dritten Reihe. Verzierung am Halse der Säulen des Portikus des Erechtheions zu Athen. Sechste Verzierung. Die zweite der dritten Reihe. Verzierung am Halse der Halbsäulen am Tempel der Minerva Polias in Athen. Siebte Verzierung. Erste der dritten Reihe. Verzierung der Säulenhälse an demselben Tempel. Achte Verzierung. Erste der vierten Reihe. Gemalte Verzierungen am Architrav des Pronaos (der Vorhalle) des Tempels des Ilissus in Athen. Neunte Verzierung. Zweite der vierten Reihe. Bruchstück in Athen gefunden. Zehnte Verzierung. Dritte der vierten Reihe. (Karnieß) Verzierung an einem Altar, gefunden am Thore der St. Andreas-Kirche zu Athen. Elfte Verzierung. Fünfte Reihe. Fortlaufende Verzierung an der äußeren Seite des Erechtheions. An beiden Seiten sind Einzelheiten dieser Verzierung zu sehen. Die beiden übereinanderstehenden Umrisse der linken Seite, sind Durchschnitte der Kanten, des, vor ihnen im Umrisse dargestellten Ornamentheils. Der obere dieser beiden Durchschnitte, ist der des Theils hinter dem Blatte, der Stiel oder Stamm; der untere Durchschnitt gehört dem Theile der Kante an, der aus dem Blatte hervortritt. Die Umrisse auf der rechten Seite zeigen die Abweichungen der Verzierungen, welche die Kanten verbinden, und aus welchen die Palmetten entspringen. Diese Einzelheiten sind von Bruchstücken entnommen, welche Lord Elgin von Athen nach London brachte. Die zwölfte Verzierung ist die einer Bande, eines, in der Villa Negroni in Rom gefunden, jetzt im Clementinischen Museo in Rom befindlichen Sarkophags."