Obwohl der Tod von Maria in den Evangelien nicht vorkommt, wurde er im Mittelalter immer wieder abgebildet. In diesem Relief, das vermutlich von dem Flügel eines Marienaltars stammt, sieht man Maria im Moment ihres Sterbens inmitten der zwölf Apostel. Da sie ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen kann, wird sie von Johannes gestützt. Ein Apostel im Profil führt seine Hand an die Nase, ein Zeichen, dass er weint, ebenso wie der Apostel rechts hinten, der mit dem Stoff seines Mantels seine Tränen trocknet. In einer priesterlichen Geste taucht Petrus einen Wedel in ein Weihwasserbehältnis, mit dem er Maria besprenkeln wird. Die rituelle Dimension der Szene wird von dem Prozessionskreuz und der Sterbekerze, beide im Hintergrund, unterstrichen. (Julien Chapuis 2017)
Entstehungsort stilistisch: Südtirol