Das Bild im Katalog der Sammlung Wagener von 1873 als »eigene Composition« (Kat.-Nr. 11) beschrieben, zeigt dennoch in etwa die Kapelle des heiligen Clemens im Markusdom in Venedig. Ainmiller arbeitete seit 1840 an Darstellungen von Innenansichten dieser Kirche, wobei er gern den Gegensatz zwischen byzantinischen Architekturdetails und gotischer Ausstattung betonte. In eine frühere Fassung dieser Ansicht hat er daher den gotischen Altar der Mascoli-Kapelle dieser Kirche eingefügt (ehemals Schloß Charlottenburg, Kriegsverlust; vgl. Bauwerke und Kunstdenkmäler Berlin, Charlottenburg, T. 1, 1970, Tafelband, Abb. 359). San Marco in Venedig mit seinen ungewohnten Goldgrund-Mosaiken und orientalischen Formen war zu dieser Zeit ein Ort von besonderer Anziehungskraft (vgl. in der Nationalgalerie: Aurèle Robert, »Taufkapelle in der Markuskirche in Venedig«, 1842, Inv.-Nr. W.S. 190). | Angelika Wesenberg