Im November und Dezember 1907 fand in der Galerie Heinemann in München eine groß angelegte Ausstellung mit fast 300 Bildern von Schülern der fruchtbaren Malschule des im Februar verstorbenen Wilhelm von Diez statt. Aus dieser Ausstellung erwarb die Pinakothek in München von dem heute fast vergessenen Maler Heinrich Weber ein »Auerhahnstilleben« und die Nationalgalerie dieses Reiherstilleben. Beide Bilder zeigen auf locker angelegtem Grund mit großer Präzision und Kenntnis wiedergegebenes totes Geflügel. Die Struktur und die weiß-graue Farbigkeit der Federn des toten Reihers am Fuße eines Baumes dominieren auf dem Bild der Nationalgalerie die Darstellung. Von der ausgebreiteten Schwinge ist die flaumige Unterseite zu sehen, daneben wirkt die glatte, graue Flügeldecke umso glänzender. Farblich gibt es zusätzliche Kontraste zu dem dunkelbraunen Gefieder eines weiteren erlegten Vogels und zu dem des kleinen, grünen Vogels auf der abgelegten Flinte am rechten Rand der Darstellung. | Angelika Wesenberg