Der in Königsberg studierte und später dort ansässige Maler Georg Knorr reüssierte 1867 auf der Gemäldeversteigerung der Hofkunsthandlung Louis Sachse in Berlin mit dem kleinformatigen Genrebild »Einladung zum Tee«. Den »Dioskuren« (13. Jg., 1868, H. 42, S. 357) zufolge wurde das Bild, vermutlich anschließend, auf der Frühjahrsausstellung des Königsberger Kunstvereins gezeigt und fand dort sogleich einen Käufer. Überhaupt scheint die humorige Darstellung eines Studenten, der beim Putzen seiner Stiefel in seiner wenig aufgeräumten Kammer von einem herrschaftlichen Diener überrascht wird, auf so viel Anklang gestoßen zu sein, daß Knorr zumindest eine Replik (44,5 × 37,2 cm, bez. verso »Knorr« mit unleserlicher Jahresangabe) malte. Sie wurde 2010 im Kunsthandel bei Bolland & Marotz in Bremen gehandelt (Auktion vom 11.12.2010, Los 417). | Regina Freyberger