Nach seiner Ausbildung an verschiedenen Orten ließ sich Hermann Sandkuhl 1907 in Berlin nieder. Er heiratete die Kunstgewerbeschülerin Anita Hennig. Die auf dem Bild dargestellten Töchter Antje und Ursula wurden 1909 und 1910 geboren. 1911 begründete Sandkuhl die Juryfreie Kunstausstellung im Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, in deren Vorstand er jahrelang verblieb.
Kinderdarstellungen, immer ein beliebtes Sujet der bildenden Kunst, variieren dennoch über die Zeiten in ihrer Häufigkeit und in ihrem Ausdruck. Im Umkreis der Neuen Sachlichkeit besitzen die dargestellten Kinder oftmals eine starke körperliche Präsenz bis hin zum Monströsen, vgl. etwa das Kinderbildnis von Georg Schrimpf in der Nationalgalerie (A IV 251). Sandkuhl verleiht dem kleineren, noch unbewussten Mädchen in der Mitte puppenhafte Präsens. Sie vermittelt auf diese Weise zwischen der älteren Schwester im Vordergrund und dem großen Teddy und den Puppen an der Rückwand. Die Grenzen zwischen Kind und Spielzeug verwischen sich. | Angelika Wesenberg