Erst unter Tiberius tragen die Bronzen der Colonia Urbs Iulia Nova ein Toponym. Dies ist die Ursache für eine lange Forschungsdiskussion um die Münzprägung dieser Stadt. Nicht nur die Abfolge der Emissionen, auch viele Zuschreibungen nach Carthago sind immer noch hypothetisch. Vgl. P. P. Ripollès, Las acuñaciones provinciales romanas de Hispania (2010) 121. Die Axt der vorliegenden Prägung wird üblicherweise als Securis angesprochen. Die Münze imitiert jedoch offenbar republikanische Denare (Crawford Nr. 443,1; 489,2; 532,39), auf der die Tierprotome - das Merkmal der Sacena - klar erkennbar ist. Die undeutliche Darstellung auf der hispanischen Münze ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass das Zeremonialbeil hier weniger bekannt war. Der Stil des Porträts sowie das Fehlen des Pater patriae-Titels legen eine Datierung ca. 8-2 v. Chr. nahe.
Vorderseite: Kopf des Augustus mit Lorbeerkranz nach r.
Rückseite: Priestergeräte, von l. nach r.: Schöpfkelle (simpulum/simpuvium), Weihwedel (aspergillum), Beil (sacena) und Priesterhut (apex).