Das Relief mit der Grablegung Christi bildet das Zentrum einer reich gegliederten Rahmenarchitektur, die die Form einer Ädikula im Stile der italienischen Renaissance aufweist. Vor einem felsigen mit Bäumen bestandenen Hügel betten Nikodemus und Joseph von Arimathäa den Leichnam Christi in den bildparallel angeordneten Sarkophag. Dahinter wird Maria von Johannes gestützt. Links und rechts zwei trauernde Frauen, von denen die linke ihre Arme im Klagegestus erhoben hat. Vor dem Sarkophag kniet Maria Magdalena, die von Christus bekehrte Sünderin, die hier dessen herabhängende Hand salbt. Als Vorbild für die Komposition diente der 1509 datierte Stich von Lukas Cranach d.Ä. doch weist die im Affekt dargestellte Klagende auch auf italienische Künstler wie Donatello oder Verrocchio hin. Das Relief war wohl Bestandteil eines Hausaltares, der vermutlich von dem in den Zwickeln dargestellten Paar in Auftrag gegeben worden war. Es ist eines der frühen Meisterwerke des bedeutenden Augsburger Bildschnitzers und Medailleurs Hans Schwarz, der sich selbstbewusst mit seinen Initialen im Giebel verewigt hat.