Diese lombardische Tafel wurde der Art von Ambrogio Bergognone (1450-1523) zugeschrieben (Vorratsverzeichnis 1886, S. 18). Erst 1994 schlug Franco Moro in einem Schreiben an Erich Schleier eine Zuschreibung an den Maler aus der Provinz Bergamo, Bernardo oder Antonio Marinoni vor, Beide Brüder sind dokumentiert von 1493 bis ante 1547 (Antonio), bzw. ante 1533 (Bernardo). Die Kultur der Marinoni beruht in provinzieller Weise ausgerechnet auf den Stil des Bergognone und des Foppa, mit Anklängen modernerer Hinweise auf Zenale und andere mailänder Nachfolger von Leonardo. Oft, wie bei dem Berliner Antonius Abbas, zeigt sich eine sehr altmodische, quasi neogotische Neigung, definiert von harten, unrealistischen, Gesichtszügen und perspektivischen Schwierigkeiten.