Diese Weidenbaumtaler genannten Münzen sind erst unter der Regentschaft Amalie Elisabeths geprägt worden. Landgraf Wilhelm IV., geboren 1602, starb mit nur 35 Jahren während der Belagerung des Schlosses Stickhausen zu Leer in Ostfriesland. Im 30-jährigen Krieg stand er auf Seiten der Protestanten um Gustav Adolf von Schweden und wurde deshalb auch Wilhelm der Beständige genannt. In seiner relativ kurzen Regierungszeit sind verhältnismäßig viele und gute Münzen ausgeprägt worden, um den Handel zu aktivieren. Hoffmeister schreibt 1862, dass diese Taler „noch jetzt nach mehr als 200 Jahren in Menge vorkommen und beinahe noch cursiren“. Die für das Prägen notwendige Silbermenge wurde durch das Einschmelzen allen verfügbaren Silbergeräts gewonnen.
Vorderseite: Umschrift zwischen zwei Zierkreisen und Inschrift in zehn Zeilen. Die Münzmeistersignatur G K in der letzten Zeile ist durch gekreuzte Zainhaken geteilt.
Rückseite: Umschrift zwischen zwei Zierkreisen. Im Feld ein Weidenbaum mit Wolken, Blitz, Sturm, Hagel und den vom Namen Jehovas ausgehenden Sonnenstrahlen, fünf Häuser stehen um die Weide, die sich vom Sturm biegt.