Seinen Ruf als vorzüglichen Bildnismaler hatte sich Adalbert Begas, der Sohn des Berliner Malers Carl Begas (des Älteren), bereits 1866 erworben, als er, zurückgekehrt aus Italien, das vielgerühmte Bildnis einer jungen Berliner Aristokratin schuf (Verbleib unbekannt). Der Einfluß der italienischen Renaissance, der so viele seiner Werke prägt, ist im Bildnis der heute unbekannten Dame mit Schleier und Rose, die den Betrachter so unverwandt anblickt, allerdings höchstens im kräftigen Kolorit zu spüren, das die tiefgesättigten Farben der venezianischen Renaissance aufgreift. Diese hatte Begas zusammen mit seiner Ehefrau, der Malerin Luise Parmentier, 1881 bei einem längeren Aufenthalt in Venedig studieren können. Das Gemälde gehört zu den durchaus eigenständigen Bildnissen des Malers. | Regina Freyberger