"Unser heutiger Herr Jakob Muffel ist einer der ansehnlichsten Männer und Rathsherren aus dieser Familie, und war im Jahre 1509 geboren. ... In seinen jüngern Jahren ...
that er sich im Türkenkrieg wider die Feinde des Christichen Namens sehr hervor. A. 1537 ist er als Bürgermeister, in den Rath gewählet worden, zwar hernach unter die alten Genannten, aber auch wieder auf die Bürgermeister-Bank gekommen, und bis zum Kriegs-Hauptmann, wie es damals hies, so wie zum vierten alten Hern fortgestiegen. Von dem Magistrat wurde er zum Convent nach Schmalkalden gesendet, und mit seinen drey Brüdern, namens Gabriel, Paul und Hanns, hat er den Wappenbrief und die Vermehrung des Muffelischen Wappens, wie es jetzt geführed wird, nebst vielen Freyheiten und einem grossen Lob der Tugend von Kaiser Carl dem V. auf dem Reichstage zu Augsburg 1550 ausgebracht und erhalten. Vom König Ferdinand I. nachmaligem Kaiser, ist er über die Hof-Silber-Kammer zu Prag gesetzet, und von der Stadt Nürnberg an besagten K. Ferdinands Hof nach Prag als Gesandter abgeordnet worden. Bey eben dieses K. Ferdinands Einzug in Nürnberg, den er den 11. Febr. 1558 gehalten, ritte ihm unser Herr Muffel, nebst Hr. Christoph Kreß entgegen. Daß er Pfleger der Reichsveste gewesen, wie Hr. Biedermann sagt, ist wol falsch, aber desto richtiger, daß er Kaiserlicher Rath war. Er starb im 60 Jahre s. A. den 2. Oct. 1569 an einen Schlagfluße, zu Eschenau, ist aber nach Nürnberg hereingeführet und in St. Margarethen-Kirche auf der Veste begraben worden, als woselbst auch seine Tochter, Frau Anna, Hr. Barthol Pömers, Senators, Gemahlin begraben liegt." - Will, Georg Andreas "Der Nürnbergischen Münz-Belustigungen Dritter Theil", Altdorf 1766, S. 22-23
