Der 1809 in Lübeck geborene Kaufmannssohn Heinrich Maria Schmidt (gestorben 1870) machte ab 1829 Karriere als Tenor in Wien, Berlin, Braunschweig, Kassel, Breslau, Leipzig und Bremen. Von 1847 bis 1850 war er Sänger und Opernregisseur an der Hofoper in Dresden und komponierte Lieder, Quartette und zwei Opern. In Carl Vogel von Vogelsteins ganzfigurigem Bildnis sitzt der heute weitgehend vergessene Schmidt im braunseidenen Hausrock komponierend am Spinett. Innehaltend, die eine Hand auf den Tasten, in der anderen eine Schreibfeder, blickt er zum Betrachter. Der grüne halbgeöffnete Vorhang im Hintergrund gewährt den Ausblick in eine ideale südliche Landschaft. Links vor einer kannelierten Säule steht eine Skulptur der Euterpe, der Muse der Tonkunst und Poesie. | Birgit Verwiebe