Die Statue des Horsatutu gehört zweifellos zu den anspruchsvollsten Werken der späten Ptolemäerzeit, die von Privatpersonen in Auftrag gegeben wurden. Horsatutu trägt ein Unter- sowie ein Oberhemd, die vor allem anhand der runden und spitzen Ausschnitte zu erkennen sind. Darüber liegt auf der linken Schulter ein Mantel, der zudem einen Großteil des Oberkörpers umhüllt. Unterhalb des Brustkorbs diente eine vertikale längliche Einlassung zur Befestigung eines Amuletts - womöglich eine Figur der Göttin Neith. Die rechteckige Form des Kopfes wird durch scharf modellierte Falten dominiert. Das Haar umschließt den Kopf wie eine Kappe und ist in kurze Sichellocken unterteilt.
Der Inschrift auf dem Rückenpfeiler nach handelt es sich um das Standbild des Horos, der Befehlshaber der Truppen im Delta der zugleich Priester der Göttin Neith in Sais war. Ursprünglich war die Statue in dem dortigen Tempel der Göttin aufgestellt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Frisur überarbeitet und das Haarband sowie die Halskette entfernt. Diese Veränderungen gehen wohl mit einer sekundären Aufstellung im augustäischen Alexandria, dem späteren Fundort, einher.
(J. Helmbold-Doyé)