Das Gesicht der Figur ist stark stilisiert dargestellt und wird von einer großen Nase und großen, durchbohrten Ohren dominiert. Längliche Einkerbungen stellen die Augen dar. Der Mund ist nicht zu erkennen. Die Haartracht ist über dem Gesicht durch eine Wulst mit eingeritzten Kerben modelliert. Am hinteren Kopfteil sind vier Löcher ausgespart, durch die einst – wie an anderen Figuren belegt - dünne Fäden gezogen waren an denen sich kleine Tonperlen befanden. Auch dieser Bereich ist Bestandteil der Frisur. Der Kopf ruht auf einem kräftigen Hals, der mit zwei Halsketten geschmückt ist. Er leitet zu einem schlanken Körper über, auch wenn die langen geschwungenen Arme den Eindruck einer gewissen Breitschultrigkeit vermitteln. Die Figur hat keine Füße. Ob sie beschädigt oder absichtlich weggelassen wurden ist unklar. Große Brüste und ein großes Schamdreieck betonen die Nacktheit des Frauenkörpers. Um die Taille verläuft eine Reihe kleiner in den Ton gedrückter Punkte, die sich auf der Rückseite fortsetzt. Sie soll einen Gürtel aus Kauri-Muscheln darstellen. Das Gesäß ist plastisch herausgearbeitet.
Kleine Figuren nackter Frauen wurden als Votivgaben in Tempeln, als und auch in Wohnhäusern gefunden.
Aufgrund des Fehlens parallel verlaufender Textzeugnisse können hinsichtlich der genauen Funktion nur Vermutungen angestellt werden.
Die deutlich betonten Geschlechtsmerkmale sowie der Gürtel aus Kauri-Muscheln können sicherlich als Symbole für die weibliche Fruchtbarkeit gedeutet werden. Für diese Interpretation spricht auch, dass viele dieser Figuren in Frauen- und Kindergräbern gefunden wurden. Sie deuten die Bereitschaft und Fähigkeit zu Empfängnis und Geburt an. Damit gehören sie eng zum Lebensbereich der Frau. Dem widerspricht auch nicht, dass sich derartige Frauenfiguren in Männerbestattungen fanden.