Die Beinlinge bestehen aus einem dicken, angerauten Wollgewebe. Sie sind aus einem rechteckigen Gewebestück zugeschnitten und zu einer konischen Röhre zusammengenäht worden. Um eine bequeme Weite am Oberschenkel zu erhalten, wurden keilförmige Einsätze eingefügt. Die oberen Kanten sind mit einem Leinengewebe eingefasst und laufen spitz zu. Angezogen lagen diese Spitzen seitlich auf den Hüften. Unmittelbar darunter sind Reste von zwei auf dem Kopf stehenden herzförmigen Besätzen zu erkennen. Sie verdeckten ursprünglich die Enden von Bändchen oder Ösen, mit denen die Beinlinge an einem Gürtel befestigt werden konnten. Breite Seidenbesätze mit einem Muster aus weißen und blauen Palmetten auf rotem Grund schmückten die Beinlinge am unteren Ende.
Die Beinlinge stammen wie der Reitermantel MBK Inv. 9695 aus einem Männergrab in der Nekropole der antiken Stadt Antinoopolis.