Konischer Becher aus farblosem, dickwandigem Glas mit Standring im Brilliantschliff (später Steinelschliff), darüber ein versenkter und mattierter Spitzbogenfries, große Bodenkugel. Die Wandung ist umlaufend mit der mattgeschnittenen Darstellung des Triumphzugs des Bacchus auf seinem leopardengezogenen Wagen dekoriert, begleitet von Kinderbacchanten und einem flötespielenden Satyr auf einem baumbestandenen Landschaftssockel. Den beschliffenen Mündungsrand ziert ein geblänkter Perlfries. Ein ehemals wahrscheinlich zugehöriger Deckel fehlt. Das Glas ist fortgeschritten krank.
Das Sujet findet sich mehrfach auf brandenburgischen Gläsern und variiert lediglich in der Anordnung der dargestellten Akteure und darin, ob der Wagen von Leoparden oder Bacchanten gezogen wird (vgl. Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv. Nrn. II 60/229 A und II 62/517 A; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Inv. Nr. XIII 1022; Schade, Deutsches Glas, 1968, Kat. 60–62; Berckenhagen, Berliner und märkische Gläser, 1956, Kat. 15, 24). Eine Nähe zur Werkstatt Gottfried Spillers (um 1663–vor 1728) ist im Vergleich stilistischer Merkmale denkbar. [Verena Wasmuth]