Schlanker, eiförmiger Körper mit eingezogenem Hals und geschwungenem Fuß. Die Volutenhenkel und die quadratische Plinthe aus vergoldeter Bronze. Auf der Vorderseite in breitem goldenen Eichenlaubrahmen Kaiser Napoleon I. als Imperator im Kaiserornat vor dem Thron stehend, neben ihm die Kroninsignien. Vorlage war das 1805 entstandene, vielfach kopierte Monumentalgemälde von François Gérard "Napoleon im Krönungsornat" (Napoléon Ier en costume de Sacre), das sich im Musée de Fontainebleau befindet - eines der vielen von Napoleon nach seiner Selbstkrönung zum Kaiser im Jahr 1804 in Auftrag gegebenen offiziellen Staatsporträts, die gerne an verbündete Regenten, Marschälle oder Minister verschenkt wurden. Die kaiserlichen Insignien demonstrieren seinen Anspruch darauf, in einer Reihe mit dem römischen Kaiser, Karl dem Großen und der französischen Monarchie zu stehen. Statt der bourbonischen Lilie führte er die napoleonische Biene in die kaiserliche Heraldik ein. Dementsprechend zeigt der restliche Vasenkorpus im dichten Rapport die Biene in Gold in silbernen, auf der Spitze stehenden Quadraten auf grünem Grund. Auf der Rückseite sind in Gold- und Brauntönen Trophäen aus Fahnen und Waffen, die von zwei geflügelten Niken gehalten werden, dargestellt. Ebenfalls in Gold- und Brauntönen der Schulterdekor aus Palmettenfriesen, der Halsdekor aus Fruchtgehängen und Adlern in Kränzen sowie der Dekor des Vasenfußes aus einem Fries aus Godrons und Palmetten und einem Band mit dem "Laufenden Hund"-Ornament.
Die unter Napoleon zur "Kaiserlichen" Staatsmanufaktur avancierte Porzellanmanufaktur von Sèvres ließ um 1810 verschiedene Varianten von Amphorenvasen mit dem Kaiserporträt nach Gérard produzierten, ganzfigurig, wie auf diesem Beispiel, oder auch als Bruststück wie auf einem Vergleichsstück im Palazzo Pitti in Florenz. Sèvres-Vasen mit Napoleon-Porträts dienten oftmals als diplomatische Geschenke oder Geschenke innerhalb der napoleonischen Familie. Die Berliner Variante entstand zwischen 1810 und 1814.
ClKa