Der Kopf weist an der Rückseite den Rest einer Platte auf. Er war Teil einer Reliefkomposition und gehörte vermutlich zur Bogenverkleidung eines Grabes. Das Gesicht erscheint zwar frontal angelegt, doch leiten die Wangen und die übermäßig lang gezogenen Augen zu den Seiten über, wodurch eine rundplastische Wirkung erzeugt werden sollte. Die Struktur des gestreckten Gesichts ist auffällig weich – Bart und Haare sind als füllige Masse angelegt, die Oberfläche blieb ungeglättet. Anscheinend war der Kopf auf Unteransicht gearbeitet und sollte aus größerer Entfernung betrachtet werden. Seine nächsten Parallelen findet er in İstanbuler Kapitellen aus der Zeit um 1300, die mit Apostel- und Heiligenbüsten geschmückt sind. Der Fundort erlaubt es jedoch nicht, das Fragment einer bestimmten Kirche zuzuordnen.
Entstehungsort stilistisch: Konstantinopel