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Objekte gefunden: 34
OrtTrentino-Südtirolx
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Heiliger Georg im Kampf mit dem Drachen

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst [2970]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1315258&resolution=superImageResolution#4494545 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Der heilige Georg steht mit beiden Füßen auf dem am Boden kauernden, separat geschnitzten Drachen, dessen rechte Gliedmaßen ebenso erneuert sind wie sein Kopf und der größte Teil des Schwanzes; übereinstimmende Fassungsbefunde belegen jedoch die ursprüng liche Zugehörigkeit des Drachens. Rückenwirbel und Rippen seines grün gefassten Leibs zeichnen sich deutlich ab. Das Kraftvolle und Gewalttätige des Standmotivs, des Niederhaltens durch Überschreiten, wird durch tiefes Eingraben des gerüsteten linken Fußes des Heiligen in die Haut der besiegten Kreatur besonders anschaulich.

Die Haltung des Ritters ist triumphierend und mutet herrscherlich an. Mit festem Tritt steigt Georg auf den Drachen wie über einen Felsen, ungeachtet des beweglichen Untergrunds. Sein rechtes Standbein ist durchgestreckt, das linke energisch vorangestellt, die Knie sind leicht gebeugt. Allerdings vollzieht sich die kraftvolle Drehung des Ausholens vor allem in der Hüfte und im Oberkörper. Durch eine realistische Darstellung der Haltung und des verrutschten Stoffs wird die Bewegung sehr glaubwürdig und kann durch die vollrunde Ausarbeitung der Figur von allen Seiten in ihrer räumlichen Dimension nachvollzogen werden.

Hinsichtlich der ursprünglichen Aufstellung bietet die Figur widersprüchliche Befunde. Einerseits wirkt der in den oberen Partien allseitig ausgearbeitete und gefasste sowie geschlossen komponierte Ritter wie eine Freifigur. Der Drachen jedoch war von Anfang an rückseitig nur sehr reduziert gestaltet: Es fehlen die Beine, und auch die Rückenknochen sind kaum angedeutet, sodass es scheint, als hätte man mit einer Retabelrückwand gerechnet, was aber wiederum die genaue Ausarbeitung des Ritterrückens überflüssig gemacht hätte. Denkbar wäre, dass die Figur in einen etwas größeren szenischen Zusammenhang oder zumindest einen Landschaftshintergrund eingebunden gewesen war, der einen Felsen unmittelbar hinter dem Drachen umfasste. Klären lässt sich diese Frage allein anhand der Figurenbefunde leider nicht.
Die Maße jedenfalls legen den Zusammenhang mit einem Altar nahe, der Georg geweiht war.

Der Berliner Georg fügt sich in eine Gruppe von Werken, für die eine Entstehung in Bruneck angenommen werden kann. Es ist gut vorstellbar, dass die Werkstatt im Auftrag des Brixener Bischofs gearbeitet und auf seine Initiative hin ins Pustertal gekommen ist.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen und im Alpenraum 1380 bis 1440. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2019)

Material/Technik

Lindenholz, polychromiert

Maße

Höhe: 98 cm ohne Schwert; Höhe: 103 cm mit Schwert; Breite: 46 cm; Tiefe: ca. 36 cm; Gewicht: 9,4 kg

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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