Rinder zählten zu den wichtigsten Nutztieren; ihr Fleisch war im Alten Ägypten das teuerste, und daher wurde ihre Form auch gern für Gewichte, Brote und Weihrauch verwendet. Die sinnbildliche Bedeutung des wertvollen Speise- und Opfertieres stand dabei im Vordergrund, weshalb es symbolisch mit ebenso kostbaren Gaben aufgewogen werden konnte. Eine Abbildung aus dem Grab des Ineni (Theben, TT 81) zeigt das Wiegen von quaderförmigen Gewichten (links) und rindergestaltigem Weihrauch (rechts). Bei dem Objekt handelt es sich womöglich um ein Zebu-Rind, was an der buckelartigen Fetteinlagerung auf dem Rücken des Tieres erkennbar ist. Das Objekt weist eine Inschrift an der rechten Vorderseite des Rindes auf. Sie beschreibt das Gewicht mit: 1 Deben, was im Neuen Reich ca. 91 g entsprach. Da figürliche Gewichte, aufgrund des Metallgussverfahrens, sehr aufwendig herzustellen waren, sind sie seltener belegt als einfache, quaderförmige Exemplare.
(A. Weber)