Oberkörper bzw. Schulterpartie und Kopf einer spätparthischen Terrakotta-Figurine aus gebranntem Ton. Vorder- und Rückenteil der Frauenfigur in strenger Frontalansicht wurden in zwei separaten Modeln geformt und vor dem Brand zusammen gefügt. Im Inneren blieb sie hohl. Die Kopfbedeckung oder hoch aufgesteckte Frisur wird von einem am Hals anliegenden, auf die Schultern herabfallenden Mantel überdeckt und erhält so eine dreieckige Form. Die Gesichtspartie dominieren zwei große runde, die Nase flankierende Augen - nur noch Rudimente feiner modellierter Physiognomien bei als Vorbilder dienenden hellenistischen Terrakotten. Der quer über den Oberkörper verlaufende, Bereiche unterschiedlicher Materialstärke trennende Bruch deutet angewinkelte, Attribute wie ein Tamburin haltende Arme an, was bei vergleichbaren Terrakotten häufiger überliefert ist. Die Terrakotte wurde während der Ktesiphon-Grabungen auf Tell Dhahab in Quadrant XII/17 gefunden und dürfte als Votiv- oder Grabbeigabe gedient haben. Zum Zeitpunkt der Bergung war sie bereits dem ursprünglichen Kontext entrissen.