Der Rundaltar, von dem etwa die Hälfte weggebrochen ist, weist großflächig Ausbrüche und Bestoßungen auf. Der zylindrische Schaft ruht auf einem glatten Basisprofil, bestehend aus Torus und Kyma recta und wird oben von einem reich gestalteten Gesims aus Astragal, Eierstab, Zahnschnitt und Kyma reversa abgeschlossen. Darüber liegt zurückgesetzt eine Platte, die schwache Spuren skulpturaler Bearbeitung zeigt.
Den Schaft schmückt eine Lorbeergirlande, die an Geweihen von Damhirschen befestigt ist. Aufgrund der Beschädigungen im unteren Bereich kann nur mehr vermutet werden, dass nicht nur die Geweihe dargestellt waren, sondern jeweils der ganze Schädel.
Die Göttin Artemis, die als Herrin der Tiere und mächtige Fruchtbarkeitsspenderin verehrt wurde, dachte man sich üblicherweise in Begleitung von Rehen oder Hirschen. Auf den Schrankenplatten vom Opisthodom des Tempels der Artemis Leukophryene in Magnesia am Mäander weisen die Köpfe der girlandentragenden Hindinnen Artemis als Herrin des Heiligtums aus. Nach Pausanias (Héllados periegesis 7,18,7) opferte man der Artemis in Patrai vor allem Hirsche. Der Rundaltar aus Pergamon könnte demnach mit dem Kult der Göttin Artemis in Verbindung stehen.
Katalog zur Ausstellung "Pergamon - Panorama der antiken Metropole" 30.09.2011 - 30.09. 2012 (R. Grüssinger: Kat. Nr. 6.28).
Fundort: Norden der Hochburg, nahe dem "Garten der Königin" (Türkei / Pergamon / Burg)