In der Mitte der Sarkophagfront umschließt ein Clipeus die bossierten Brustbilder eines Paares. Diese ragen aus einem angedeuteten Blattkelch empor. Unterhalb dessen sitzen zwei voneinander abgewandte Tauben auf einem altarähnlichen, mit Girlanden und Bukranien dekorierten Podest. Sie wenden den Blick rücklings aufeinander zu. Seitlich schließt jeweils ein Riefelfeld an. Die linke Eckfigur schaut über ihre rechte Schulter und erhebt ihren linken Arm wie im Gebetsgestus. Ihre rechte Hand führt sie - wie in einer Tanzpose - zu ihrem linken Handgelenk. Die Haltung erinnert auch an Kithara-Spieler oder die Muse Urania, allerdings hielt die Figur zu keiner Zeit etwas in ihren Händen. Im rechten Eckfeld ist ein kynischer Philosoph dargestellt. Beide Figuren werden durch ein sich im Hintergrund fortsetzendes Parapetasma miteinander verbunden.
Auf der Deckelleiste gleiten Meerwesen – meist paarweise – durch das wogende Meer auf die unbeschriebene Tafel in der Mitte zu. Diese wird von zwei Muschelhorn blasenden Mischwesen gehalten.
Das gesamte Bildprogramm ist auf das verstorbene Paar ausgerichtet, wie in den Clipeus-Büsten, den Eckfiguren und Tauben, aber auch den Meerwesen deutlich wird. Letztere symbolisieren den glückseligen Zustand, den das Paar nach seinem Tod erwartet. Ob der Sarkophag tatsächlich zwei Verstorbenen für ihre letzte Ruhe diente, ist nicht gesichert, da keine Grabinschrift erhalten ist.
(Ehler 2017)
Erwerbungsort: Rom
Entstehungsort stilistisch: Stadtrömische Werkstatt