Biccherna-Tafeln sind eine Besonderheit Sienas. Sie spiegeln die herausgehobene Stellung des toskanischen Stadtstaats und den enormen künstlerischen Reichtum der Stadt vom 13. bis zum späten 15. Jahrhundert. Die Bezeichnung der Tafeln leitet sich vom Namen der Sieneser Finanzbehörde ab, die seit dem 13. Jahrhundert Biccherna genannt wird. Einnahmen und Ausgaben der Stadt wurden auf Pergament verzeichnet und am Ende einer sechsmonatigen Haushaltsperiode mit bemalten hölzernen Buchdeckeln versehen. Diese Tafeln folgten anfangs einem festgelegten Bildkanon, nahmen später aber den Charakter autonomer Gemälde an.
Diese Biccherna-Tafel von 1437 zeigt eine Darstellung der Allegorie der Pest. Darunter die Inschrift: Questa é l' entrata et l' uscita della geenerale biccherna del chomuno di Siena fatta al tempo de' savi huomini Thomme di Nokrio di Tura, camarlengho per uno anno, chominciando a di primo di giennaio 1436. et finito a di ultimo di dicenbre 1437. et di Checho di Soccino. misser Baldassarre di Vettorio, Thomasso die Filippo Schotti et Aghustino di Ciecho Scharpa, pe' primi sei mesi. et al tempo di Nicholo Paschvino, Pietro Pavolo del Griffa, misser BAtista Belanti, quattro proveditori della bicherna, et di Mino di Pavolo di Minuccio Berghaglia, loro scriptore, per uno anno.