Bei den Mumienetiketten aus Ägypten handelt es sich um Holztäfelchen, die zumeist nur mit den Namen der Verstorbenen beschrieben sind. Sie können als Ersatz einer Grabstele verstanden werden, die zur Etikettierung an die Mumie gehängt wurden. Die Inschrift stellt eine formelhafte Anrufung an die Ba-Seele der Verstorbenen dar, die sich häufig auf Täfelchen dieser Art findet. Ungewöhnlich sind jedoch die beidseitigen figürlichen Abbildungen mit dem mumiengestaltigen Totengott Osiris und dem Verstorbenen selbst als Mumie in der typischen Wicklungstechnik der römischen Kaiserzeit. Bemerkenswert ist die Aufbahrung auf einer griechischen Kline mit gedrechselten Beinen. Als Teil der dauerhaften Versorgung des Toten dienten zwei Gefäße auf einem Tisch, daneben stehend eine Weinamphore mit langer Kelle.
(J. Helmbold-Doyé)