Alltagsgeschirr wurde seit der prädynastischen Zeit aus Ton gefertigt. Dabei passte sich die Form der unterschiedlichen Gefäß- und Schalentypen den jeweiligen Bedürfnissen an. So diente die Mehrheit der Gefäße der Vorratshaltung, der Zubereitung sowie dem Transport und dem Verzehr von Lebensmitteln. Zur Gebrauchskeramik zählten u.a. Kochtöpfe, in denen auf Feuerstellen die tägliche Mahlzeit zubereitet wurde. Flüssigkeiten hingegen, wie Wasser, Bier und Wein, schöpfte man mit kleineren Krügen oder Trinkbechern aus großen Vorratsgefäßen.
Hinweise zur Produktion einiger Gefäßtypen gibt eine Darstellung aus dem Grab des Ken-Amun in Theben, in welcher die Herstellung mit Hilfe einer Drehscheibe gezeigt wird. Neben bildlichen Darstellungen weisen archäologische Befunde wie Brennöfen im Areal von Q 48.4 in Achet-Aton darauf hin, dass Keramik für den lokalen Bedarf in der Nähe der Wohnhäuser hergestellt wurde. Auch in der so genannten „nördlichen Werkstatt“ von Q 48.4 wurde eine von Ziegeln umgebene rechteckige Grube freigelegt, in der sich ein Teil einer Töpferscheibe aus Basalt sowie Keramikscherben befanden.
Aus: Breuer, S., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 246 (Kat.-Nr. 29).