Das Reliquiarkreuz besteht aus zwei aufeinanderpassenden, oben durch ein Scharnier verbundenen Hälften. Mittels Ösen und eines Stiftes konnte es am unteren Ende verschlossen werden. Der Schmuck ist graviert. Auf einer der Seiten steht frontal Maria, die Hände betend erhoben. Von ihrem Gewand sind Schmuckborten am unteren Saum, am Halsausschnitt und auf den Oberarmen zu erkennen. Vor ihrem Körper erscheint, fast als ob es schwebt, das in ein reich ornamentiertes Steckkissen (?) gepackte Christuskind mit Kreuznimbus. Auf den ansonsten glatten seitlichen Kreuzarmen steht der griechische Namenskürzel für Jesus Christus, IC XC. Über ihrem Kopf wird Maria als ΠΑΝΑΓIΑ, also als Allheilige bezeichnet. Die andere Seite des Reliquiarkreuzes schmückt ein Kreuz, gebildet aus einem rundlichen Zentrum, an das sich die dreieckigen, außen durch kleine Schlaufen geschmückten Kreuzarme anschließen. Die Mitte ist kreisrund vertieft, wahrscheinlich um einen Glasfluss als Schmuck aufzunehmen.
Reliquiarkreuze wurden um den Hals getragen. Sie konnten in dem von den beiden Kreuzhälften umschlossenen Zwischenraum Reliquien oder Eulogien von Heiligen enthalten, um dessen oder deren Schutz auf den Träger zu übertragen.