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Christian Ernst Kleemeyer (zugeschrieben), Stutzuhr, um 1775, Inv. Nr. 1887,60 a-c

Kunstgewerbemuseum [1887,60 a-c]
Christian Ernst Kleemeyer (zugeschrieben), Stutzuhr, um 1775, Inv. Nr. 1887,60 a-c (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY)
Provenance/Rights: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Oliver Ziebe, Berlin (2020) (CC BY)
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Description

Die Uhr mit Puttenköpfen und urnenförmigem Väschen (KPM, Modellnummer 635) besteht aus drei Teilen (Sockel, Korpus und Urne). Das Uhrengehäuse ist postamentartig und steht auf vier niedrigen, volutenförmig eingedrehten Füßen. Nach oben hin ist es ausgebaucht. Bekrönt wird es von einem urnenförmigen Aufsatz. Das Zifferblatt flankieren zwei plastisch gebildete Puttenköpfe. Auffälliges Zierelement stellt das blau-weiß gestreifte plastische Tuchgehänge dar, das um die Ecken und über die Köpfe der Putten geschlungen und oberhall der Uhr zu einer Schleife gebunden ist. Die Staffierung ist auf Gold und Blau reduziert. Links unterhalb des Zifferblattes ist ein kleiner goldener Schmetterling aufgemalt, vermutlich, um einen Glasurfehler zu kaschieren.
Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe befindet sich eine weitere Ausformung der Uhr mit gleicher Staffierung (ohne den Schmetterling). Es ist publiziert in dem Katalog von Johanna Lessmann, Michaela Braesel und Katharina Dück: "Berliner Porzellan des 18. Jahrhunderts aus eigenen Beständen", Hamburg 1993, S. 179-181, Kat. Nr. 246. Dort ist das emaillierte Zifferblatt bezeichnet: "C. E. Kleemeyer in Berlin", so dass auch die Uhr aus dem Berliner Kunstgewerbemuseum dieser Werkstatt entstammen dürfte, obwohl das Zifferblatt hier nicht signiert ist. Stilistisch ist die Uhr ein schönes Beispiel für den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus (Louis XVI-Stil). Die Uhr wurde 1887 von Max Wollmann aus Berlin für das Museum angekauft. (Claudia Kanowski)

Inscription

Bezeichnung: Zeptermarke auf der Unterseite der Uhr und im Sockel

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Carter & Wright Fine & interesting clocks, 2012, mit einem Werk von François-Justin Vulliamy
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Inv. Nr. 1916.124a-d, Ausformung der Uhr mit gleicher Staffierung (ohne den Schmetterling), bez. "C. E. Kleemeyer IN BERLIN"
Royal Collection Trust, Inv. Nr. RCIN 1543, mit einem Werk von Rollin fils (https://www.rct.uk/collection/search#/7/collection/1543/mantel-clock)

Material/Technique

Porzellan mit Aufglasur- und Goldmalerei, Bronze vergoldet, Email, Messing, Stahl

Measurements

Höhe 39 cm, Breite 19 cm, Tiefe 15,3 cm

Detailed description

Auf der Vorderseite des Porzellangehäuses schützt eine vergoldete Messing-Lünette mit Verglasung das Uhrwerk. Eine runde Tür aus Messing, sechsblättrig ausgearbeitet, mit Textilbespannung schließt die rückwärtige Öffnung ab.
Das runde Vollplatinenwerk aus Messing (typisch für französische Pendulen, D: 9,5 cm, Platinenstärke: 0,18 cm, zylindrische, schlichte Werkpfeiler) ist mit Federaufzug in umlaufenden Federhäusern, Spindelhemmung, Halbstundenschlagerwerk (vermutlich Rechenschlagwerk) ausgestattet. Die Glocke, die von zwei Hämmern angeschlagen wird, befindet sich auf der Rückplatine. Das Pendel (L: 14 cm) besitzt eine Fadenaufhängung, die Pendellinse ist birnenförmig. Das Emailzifferblatt (D: 7,2 cm) weist innen römische Ziffern als Stundenanzeige, außen arabische Fünfminutenziffern sowie eine Minuterie mit Strichen auf; die Fünfminuten-Markierungen sind als Punkte gestaltet. Bei halb 5 und halb 8 Uhr befinden sich die beiden Aufzugslöcher. Die Feinregulierung erfolgt außerhalb des Zifferblattes über 12 Uhr und wird bei geschlossenem Glas von der Lünette verdeckt. Die Messingzeiger sind kleeblattförmig mit auslaufender Spitze gestaltet. Ungewöhnlich ist, dass der Stundenzeiger zarter als der Minutenzeiger ausgeführt ist. Es ist davon auszugehen, dass die beiden Zeiger nicht zusammengehörig hergestellt wurden.
Weder das Zifferblatt noch das Uhrwerk sind signiert. Der Käufer oder die Käuferin solcher Uhren beauftragten in der Regel einen Uhrmacher, der das leere Gehäuse der Königlichen Porzellanmanufaktur mit einem Werk versah – so auch Königin Victoria von Großbritannien und Irland, die ebenfalls eine solche Uhr – allerdings mit anderer farblicher Staffierung – besaß. Die Mechanik fertigte der in London tätige Uhrmacher François-Justin Vulliamy (1712-1797). Die Königin schenkte die Uhr später ihrem Onkel, dem Herzog von Cambridge. 2012 wurde das Kunstwerk bei Carter & Wright (Ben Wright) in London angeboten (Verbleib unbekannt).
Derselbe, nur in Details leicht abgewandelte Uhrentypus wurde noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der KPM produziert, wofür sich ebenfalls in Großbritannien in der Royal Collection ein Beispiel mit türkisfarbigem Grund und rosa-goldener Staffierung findet. Es enthält ein französisches Werk von Rollin fils, Paris. (Franka Görike, Silke Kiesant)

Literature

  • Lenz, Georg (1913): Berliner Porzellan. Die Manufaktur Friedrichs des Großen 1763-1786. Berlin, Bd. II, Taf. 102, Abb. 455
  • Lessmann, Johanna; Braesel, Michaela; Dück, Katharina (Bearb.) (1993): Berliner Porzellan des 18. Jahrhunderts aus eigenen Beständen [anlässlich der Ausstellung: Berliner Porzellan des 18. Jahrhunderts aus Eigenen Beständen, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 26. Februar bis 25. April 1993]. Hamburg, S. 179-181, Kat. Nr. 246
  • Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Staatliche Museen (Hg.) (1963): Jubiläumsausstellung des Kunstgewerbemuseums Berlin im Schloß Charlottenburg zum 200jährigen Bestehen der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin 21. September - 17. November 1963. Berlin, S. 18f
Created Created
1775
Kleemeyer, Christian Ernst
Berlin
Created Created
1775
Royal Porcelain Manufactory
Berlin
Bought Bought
1887
Kunstgewerbemuseum Berlin
Berlin
1774 1889
Kunstgewerbemuseum

Object from: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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