Seit Beginn des Jahres 1919 entwickelte Klee eine neue Technik: die aquarellierte Ölfarbezeichnung. Ein charakteristisches Ergebnis dieses Pausverfahrens ist die 1920 entstandene „Landschaft im Paukenton“. Im Berner Zentrum Paul Klee befindet sich die Skizze zur Landschaft, deren Grundstrukturen in der Linienführung und damit das Landschaftsmotiv mit dem signifikanten „P“ der Künstler unverändert in die Ölfarbezeichnung übertragen hat. Neu in der Komposition ist der Kreis unter dem „P“, von hier aus, dem runden Fell der Pauke, wird der Grundton angeschlagen, der die Pastorale in einer kräftigen Schwingung hält. Horizontale Lagerung organisch auf- und abschwellender Linien, die sich neben der Pauke zu einem grotesken „Gesicht“ verknäueln. In diesen Linienfluss mit offenen Enden sind beerenartige Kugeln eingelagert, die der kompakten Landschaft mit ihren Wegen und Feldern federnde Rhythmik durch die Vegetation von Bäumen und Sträuchern verleihen. Im Farbigen gibt das gedämpfte Rot der Pauke den Ton an, es durchdringt moderat das Braun und Ocker der Erde, berührt sich mit dem spröden Grün der Wiesen, ein sonorer Zusammenklang zweier Farben, der irgendwo verhallt. Zeichnen und Aquarellieren als „eine kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis“, so Klee, „die Zeichnung geht streng mit der malerischen Form, sozusagen melodisch“ (Brief an Lily Klee, 16.4.1921). | Roland März