Die Drehmühle als Teil einer Töpferscheibe sowie das bemalte Gefäß wurden im Haus des Oberbildhauers Thutmosis in P 47.1 gefunden, eine nähere Beschreibung des Fundortes liegt nicht vor. In diesem Wohnkomplex waren ähnlich wie in P 47.2 und P 47.3 Arbeitsräume integriert. Die Drehmühle aus Basalt wurde zunächst nicht als solche erkannt, was anhand einer Beschreibung als „unfertiger Gefäßdeckel“ deutlich wird. Drehmühlen stehen im Zusammenhang mit der Herstellung von Keramikgefäßen, von denen mehrere im gleichen Haus gefunden und möglicherweise in den Arbeitsräumen produziert wurden. Installationen, die auf die Ver- und Bearbeitung des Tons hinweisen, finden sich insbesondere in den Räumen 8 und 12 mit den jeweiligen Nebenzimmern. Alle haben einen sehr ähnlichen Grundriss mit einer als „erhöhter Sitzplatz“ bezeichneten Einrichtung, einem „Feuerbecken“ sowie Mulden als Standflächen für in den Boden eingelassene Tongefäße.
Nach: Breuer, S., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 288 (Kat.-Nr. 69).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.01 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Schenkung James Simon, 1920